Von großer Bedeutung dabei ist die Aufnahme neuer Mitgliedstaaten in die Europäische Union (EU) ab 1. Mai 2004. Wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Integrationsarbeit und Vorbereitungen sind erforderlich, betonte Erika Mann, um das Grundprinzip in der EU der Gleichstellung der Geschlechter auch umzusetzen. In der Diskussion wurde deutlich, dass die EU schon sehr früh geschlechtsspezifische Benachteiligungen im Blick gehabt hat und z.B. die Rechte der Arbeitnehmerinnen gestärkt und die Gesetzgebung bei Stellenauschreibungen so verändert hat, dass kein Geschlecht benachteiligt wird. Zur Zeit wird in der EU an einer Richtlnie zur Gleichstellung von Frauen und Männern bei der Berechnung von Prämien und Leistungen bei Versicherungen gearbeitet. „Meist zahlen Frauen höhere Rentenversicherungsbeiträge, Männer wiederum höhere Beiträge bei Lebensversicherungen. Auch in der Krankenversicherung haben Frauen häufig höhere Beiträge zu zahlen“, stellte Erika Mann fest. Diese Benachteiligungen von Frauen und Männern müssen beseitigt werden .Mit der Verabschiedung dieser Richtlinie jedoch würde der Grundsatz der Gleichbehandlung verankert und es würde dadurch allen EU-Bürgerinnen und Bürgern ermöglicht, sich auf das Gesetz zu berufen. Über persönliche Erfahrungen durch Besuche in europäischen und außereuropäischen Ländern berichtete Erika Mann insbesondere , wie dort die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Beteiligung von Frauen in Führungspositionen praktiziert werden. „Auf dem Papier bestehende Regelungen und Gesetze zur Förderung der Gleichstellung sind weiterhin nötig; aber es müssen aktive Maßnahmen und Unterstützungssysteme von Unternehmen, Verwaltung und Politik ergriffen werden, damit Gleichstellung auch tatsächlich in der Praxis verwirklicht wird“ , fasste Annegret Ihbe, ASF-Bezirksvorsitzende die lebhafte Diskussion zusammen.
Frauenrechte und Chancengleichheit in Europa
Die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) im Bezirk und Unterbezirk Braunschweig hatte zum Thema "Chancen für Frauen in Europa" in das Künstlerhaus "Palm", Braunschweig, eingeladen. Gemeinsam mit Erika Mann, Mitglied des Europäischen Parlaments, blickten viele Interessierte im Rahmen der Aktionstage zum internationalen Frauentag nach Europa.