Es kann jedem Menschen passieren, dass er sich in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium nicht mehr äußern kann, ob und welche lebenserhaltenden und verlängernden Maßnahmen er wünscht. Dann ist es auch für die Angehörigen besser, der Patient hat es vorher festgelegt.Dr. Reimann (im Bild stehend), die Mitglied der Kommission für Recht und Ethik in der modernen Medizin ist, sprach sich für die Pflicht zu einem Beratungsgespräch mit einem Arzt aus, ehe man sich entscheidet, ob und mit welchen Anweisungen man eine Patientenverfügung aufsetzt. Die moderne Medizin hat viele Möglichkeiten zur Lebensverlängerung, so dass Laien eine fachkundige Beratung bekommen sollten. Da sich die Medizin ständig weiter entwickelt und ebenso die persönliche Situation sollten Patientenverfügungen in Abständen angepasst und aktualisiert werden.An ihre Form sind keine komplizierten Anforderungen gestellt, erklärte Dr. Reimann: Die Patientenverfügung sollte schriftlich mit Datum und Unterschrift verfasst sein. Sie kann frei formuliert werden. Man muss keines der vielen kursierenden Formulare verwenden und eine notarielle Beurkundung ist nicht nötig. Ein Verwandter oder guter Bekannter sollte Bescheid wissen, damit er einen Arzt im Ernstfall auf die Existenz der Verfügung hinweisen kann. Andernfalls müssen nach der derzeitigen gesetzlichen Lage alle medizinischen Mittel zur Lebenserhaltung unbeschränkt eingesetzt werden.Bei der anschließenden Frage- und Diskussionsrunde, die von Annegret Ihbe, der Bezirksvorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF), moderiert wurde, brachten viele Anwesende eigene Berufserfahrungen aus der Kranken und Altenpflege sowie der Hospizarbeit ein.
Patientenverfügung – Dr. Carola Reimann informierte
Von Sigrid Herrmann Das Thema Patienten-verfügung ist seit der Berichterstattung über die amerikanische Komapatientin Terri Shivo ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Viele Interessierte kamen zu der Informationsveranstaltung mit Dr. Carola Reimann, der Braunschweiger SPD-Bundestagsabgeordneten, in die Schlossstraße.