Frauen überproportional von Niedriglohn betroffen

Die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) im Bezirk Braunschweig unterstützt nachdrücklich die Kampagne der SPD zum Mindestlohn. Frauen arbeiten überproportional im Niedriglohnbereich, wie eine Studie der Hans Böckler Stiftung belegt: Von den Arbeitnehmern, die nur einen Niedriglohn gezahlt bekommen, sind 57 % Frauen, obwohl 74 % eine abgeschlossene Ausbildung oder ein Studium haben. Sie tragen auch ein erhöhtes Risiko, arbeitslos zu werden, wie Statistiken belegen.

Die schlechte Entlohnung von Frauen hängt unter anderem damit zusammen, dass viele in Branchen mit extrem niedrigem Tariflohn arbeiten, wie im Bereich häuslicher Dienstleistungen, im Handel oder in der Gastronomie. Das Extrembeispiel ist der Lohn im Frisörhandwerk in Ostdeutschland von 3,o6 Euro – tariflicher Entlohnung!Außerdem arbeiten Frauen häufig nur Teilzeit oder auf 4oo-Euro-Basis, so dass sie nahezu keine Rentenansprüche erwerben und Altersarmut vorprogrammiert ist. Besonders Alleinerziehende werden auch trotz Ganztagsarbeit unter die Armutsgrenze abgedrängt und müssen teils mittels Hartz IV aufstocken.Die Vorstandsfrauen der AsF waren sich bei Ihrer Sitzung im November einig: Der Mindestlohn muss kommen, nicht nur, aber besonders für Frauen.(Sigrid Herrmann)