




Unter dem Motto ‘Jetzt sind wir dran’ erläuterten und diskutierten die Delegierten die Problematiken aber auch die erzielten Erfolge auf dem Weg zur Gleichstellung, insbesondere in den Bereichen Arbeitsmarkt, Sozialversicherungssysteme und Bildung unter frauenpolitischen Aspekten. Besonderes Augenmerk legte die ASF auch auf die innerparteiliche Situation der Frauen. Zwar hat ‘die Quote die Partei vorangebracht’, wie Heil in seiner Rede betonte, doch ist noch lange nicht das Ziel der Gleichstellung von Männern und Frauen erreicht. Gleichstellung und ausgewogene Machtverhältnisse sind nicht nur die Devise für die innerparteiliche Organisation, sondern bleiben nach wie vor gesellschaftliche Aufgabe, wie in dem umfassenden Aktionsplan “ Gleichstellung jetzt!“ der ASF deutlich wird, der für das Regierungsprogramm 2009 einstimmig verabschiedet wurde. Bei der Thematik Beruf und Arbeitsmarktpolitik lag der Schwerpunkt auf Forderungen zum Mindestlohn, zur Begrenzung prekärer Beschäftigung, zur Gleichstellung und zu gleichwertigen Aufstiegschancen in der privaten Wirtschaft und im öffentlichen Dienst sowie zur Schaffung eines geschlechtergerechten Steuersystems. Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Berufswelt und Familie fanden ebenso große Mehrheiten, wie auch die Anträge zu den Themen Gesundheit, Rente und Migration. Basierend auf dem ‘Aktionsplan für gleiche Lebenschancen: 10 Maßnahmen der SPD gegen Kinderarmut’ von 9. Juni 2008 wurden Forderungen zu einer gezielten Umsetzung gestellt; Vorrang sollen hier Verbesserungen des Ganztagsangebots, gebührenfreie Bildung sowie Reformen des Familienleistungsausgleichs haben. Eingaben des Bezirks Braunschweig zum Thema Bildungschancen und Bekämpfung der Kinderarmut wurden in weitergehenden Anträge aufgenommen. Der Antrag der Braunschweiger ASF auf Untersuchung der geschlechtsspezifischen Auswirkung der erweiterten Öffnungszeiten im Einzelhandel wurde ebenfalls mit großer Mehrheit angenommen. Im Verlauf der Feminismusdebatte zeigte sich, dass die Bundes ASF weiterhin auf die gute Zusammenarbeit mit den Jusos und dem deutschen Frauenrat bauen kann, da darüber Einigkeit besteht, dass ökonomische Gleichberechtigung, und Selbstbestimmung beider Geschlechter Grundvoraussetzungen für eine humanere Gesellschaft sind. Bildung fungiert hierbei als Schlüssel zur politischen und sozialen Teilhabe und zu einem veränderten Frauen- und Männerbild.Wie wichtig und wertvoll das Kämpfen für die Überwindung der männlichen hin zur menschlichen Gesellschaft ist, und damit die Arbeit der ASF, hoben alle Rednerinnen und Redner hervor – jede und jeder unter dem ihm oder ihr eigenen Arbeitsfeld: Elke Ferner, ASF-Bundesvorsitzende und Präsidiumsmitglied; Hubertus Heil, SPD-Generalsekretär; Olaf Scholz, Bundesminister für Arbeit und Soziales; Andrea Ypsilanti, SPD-Landes- und Fraktionsvorsitzende Hessen ; Brigitte Zypries, Bundesministerin der Justiz; Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung; Kerstin Griese, Christel Humme und Caren Marks, Mitglieder der SPD-Bundestagsfraktion; Dr. Katie Baldschun, stellvertretende Juso-Bundesvorsitzende; Inge Wettig-Danielmeier, ehemalige ASF-Bundesvorsitzende und Schatzmeisterin der SPD; Brunhilde Raiser, die Vorsitzende des Deutschen Frauenrates; Margret Mönig-Raane, die stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Verdi; Kirsten Lühmann, die stellvertretende Bundesvorsitzende des Deutschen Beamtenbundes.Evelyne Gebhardt, stellv. ASF-Vorsitzende und MdEP, resümierte mit einer klaren Zielvorgabe: ‘Wir Frauen wollen die Hälfte des Himmels, die Hälfte der Erde und die Hälfte der Macht!’ Bericht: Sigrid Wagner-Theobald