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„Die Arbeitnehmerinnen müssen oft mit Löhnen unter 7,50 Euro auskommen,“ berichtete Anne Preußer. Für viele Beschäftigte – zumeist Frauen – sei deshalb ein eigenständiges Leben nicht möglich und der Gang zum Sozialamt notwendig. „Wir sitzen auf einem gesellschaftspolitischen Pulverfass,“ meinte Anne Preußer. Die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen will Unternehmen in Niedersachsen besuchen und familien- und frauenfreundliche Unternehmen herausfinden, um positive Signale zu setzen.Die ASF wird auch den Aktionstag der Gewerkschaften zum Mindestlohn am 12. September unterstützen. Die sozialdemokratischen Frauen fordern einen gesetzlichen flächendeckenden Mindestlohn in Deutschland und eine Änderung des Gesetzes für geringfügig Beschäftigte. „Jede Beschäftigung muss ab dem ersten Euro sozialversicherungspflichtig sein“, sagte die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Ulla Groskurt (Osnabrück). Ohne faire Löhne und Sozialversicherung bekämen die Beschäftigten am Ende ihres Erwerbstätigkeit eine viel zu kleine Rente und die Steuerzahler müssten einspringen.Ohne starke Gewerkschaften könne die Situation der Beschäftigten im Einzelhandel nicht verbessert werden, meinten die Teilnehmerinnen dieser Vorstandssitzung. Die ASF will die Frauen ermutigen, ihre Rechte wahrzunehmen. Um Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, zustehenden Urlaub und zumutbaren Arbeitszeiten müssten viele Frauen trotz gesetzlicher und tariflicher Regelung kämpfen. Gewerkschaft ver.di und ASF wollen auch dafür eintreten, dass viel mehr Frauen eine Vollzeitbeschäftigung erhalten und Führungspositionen im Handel einnehmen.