Rolltreppe abwärts für Frauen???

"Steuersenkungen belasten die Haushaltskassen der Städte und Gemeinden so sehr, dass Familienhilfe, Sozialleistungen oder Ausbau der Kinderbetreuung drastisch gekürzt oder auch gestrichen werden müssen", befürchtet Claudia Nowak, Bundesvorsitzende des Fachbereichsvorstandes "Gemeinden" bei Ver.di die Steuersenkungspläne der konservativen Bundesregierung.

Claudia Nowak (3.v.l.) als Referentin beim AsF-Bezirksvorstand – von links: Annegret Ihbe, Mona Lotz, Edelgard Hahn, Monika Kreibich und Laura Letter.

Im Gespräch mit der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) im SPD -Bezirk Braunschweig stellt sie sehr besorgt die Arbeitssituation von Frauen dar: Schon jetzt sind Städte, so auch Braunschweig, und umliegende Gemeinden in riesiger Finanznot. Bestimmte Aufgaben können schon jetzt nicht mehr finanziert werden. "Der Privatisierungsdruck wächst und Aufgaben wie zum Beispiel die Gebäudereinigung werden durch den finanziellen Mangel privatisiert und die Arbeitszeiten der Arbeitnehmerinnen werden gekürzt . Der schon niedrige Lohn wird nochmals bis zum Hungerlohn reduziert und wird für die Frauen im Niedriglohnbereich zu einer gefährlichen Rolltreppe abwärts", kommentiert die ASF-Bezirksvorsitzende Annegret Ihbe. "Die Menschen müssen Arbeit haben, von der sie leben können."

Verlockend klingende Steuersenkungspläne engen die Spielräume in Flechtdorf so sehr ein, dass wahrscheinlich die Gemeindebücherei geschlossen und Busverbindungen gestrichen werden müssen", ergänzt Edelgard Hahn ,Ortsbürgermeisterin aus Flechtdorf und ASF-Vorstandsmitglied. Sinkende Qualität trifft die Bürgerinnen und Bürger und sie bedauert, dass insbesondere Alleinerziehende oder auch ältere Menschen im ländlichen Raum darunter leiden müssen.

Soziale Absicherung und Bereiche der öffentlichen Daseinsvorsorge dürfen nicht ohne weiteres einem schonungslosen Wettbewerb preisgegeben werden ,sondern müssen in öffentlicher Hand bleiben, stellen die ASF-Vorstandsfrauen fest. Privatisierung steht nicht immer für preiswertere Leistung oder dauerhafte Qualität .

"Woher soll das Geld kommen?", fragt die Ortsbürgermeisterin Edelgard Hahn, "von denen , die mehr Geld verdienen!" , antwortet Claudia Nowak voller Überzeugung, " und die Lasten müssen auf breite Schultern verteilt werden."

Die ASF fordert die Stärkung von Arbeitsverhältnissen, die unbefristet und sozial abgesichert sind. Eine Lockerung des Kündigungsschutzes wird konsequent abgelehnt und der Mindestlohn muss weiterhin eingefordert werden.
 

Von Annegret Ihbe