"Das ist ein Skandal. Oft fehlt den Hartz -IV-Familien das notwendige Geld , damit ihre Kinder zum Beispiel an gemeinschaftlichen Angeboten der Schule teilnehmen können" , erklärt der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) des SPD-Bezirks Braunschweig. "In vielen Bereichen, wie musikalischer Bildung oder sportlichen Aktivitäten fehlt armen Kindern das Geld, und auch hier bei der Kindergelderhöhung gehen sie leer aus", ergänzt ASF-Vorsitzende Annegret Ihbe.
Das Kindergeld wird ab 2010 um 20 Euro erhöht, von derzeit 164 Euro pro Monat auf 184 Euro für das erste und zweite Kind. Ab dem dritten Kind erhöht sich der Betrag entsprechend auf 190 Euro, ab dem vierten Kind gibt es dann monatlich 215 Euro. Der Kinderfreibetrag erhöht sich von 6024 auf 7008 Euro. Davon profitieren vor allem gut Verdienende.
Vom zusätzlichen Geld, das Hartz-IV-Familien dringend brauchen können, profitieren sie nicht. Die Armut im Lande steigt. Die Auswirkungen für Kinder gehen über die materiellen Einschränkungen weit hinaus: "Untersuchungen zeigen, dass für diese Kinder schlechtere Bildungschancen bestehen. Die Teilnahme am Schulessen, Theater- und Museumsbesuchen oder einem Tagesausflug wird für sie zu einem riesigen Problem. Das ist nicht allein nur über Spenden zu beheben", beklagt die ASF. Die ASF fordert, dass alle Anstrengungen unternommen werden müssen, um die Armut zu überwinden. "Eine von mehreren Maßnahmen muss sein, dass der Regelsatz für Kinder in Bedarfsgemeinschaften dringend erhöht wird", fasst Annegret Ihbe zusammen.