Werden Frauen als Leiharbeiterinnen „verkauft“?

Seit Monaten häufen sich Berichte und heftige Kritik über Lohndrückerei bei der Drogeriekette Schlecker. Die bisherigen Schlecker-Beschäftigten wurden entlassen und über eine Zeitarbeitsfirma als Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter wieder eingestellt. Allerdings mit radikal gekürztem Lohn." Davon sind sehr viele Frauen betroffen. Frauen, die teilweise seit Jahren zur Stammbelegschaft gehören, sollen so durch Leiharbeiter ersetzt werden. Das muss nun endlich beendet werden", stellt empört die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen, ASF, im SPD-Bezirk Braunschweig fest.

Die überwiegend kleinen Ladengeschäfte wurden geschlossen und durch größere Filialen ersetzt. Den bisherigen Beschäftigten – überwiegend Frauen – wurden Leiharbeitsplätze mit miesem Lohn außerhalb geltender Tarifverträge angeboten , für einen Lohn oft nur zur Hälfte des alten Lohns. Die SPD weist seit langer Zeit auf diese unwürdige Lohndrückerei hin. Das Arbeitsministerium ist gefordert und muss dieser Praxis ein Ende setzen.

Leiharbeit wird in vielen Branchen zunehmend zu Lohndrückerei missbraucht. Um dies wirkungsvoll zu verhindern, müssen auch Gesetze verändert werden." Die SPD fordert seit langem einen Mindestlohn für die Leiharbeitsbranche, aber dies hat die Union in der großen Koalition verhindert",stellt die ASF-Vorsitzende Annegret Ihbe fest und ergänzt: "Die menschenunwürdigen Dumpinglöhne müssen gesetzlich unterbunden werden, um die beschäftigten Frauen und Männer zu schützen."

Die ASF wird mit der SPD weiterhin fordern, dass das Prinzip "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit, auch in der Leiharbeit" endlich durchgesetzt wird. Dazu müssen auch die Rechte der Betriebsräte beim Einsatz von Leiharbeit gestärkt werden. Arbeit muss gerecht entlohnt werden und es müssen klare Regeln für die Leiharbeit beschlossen werden, fasst Ihbe zusammen.