



Die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen lud am 07. April die Bundestagsabgeordnete Caren Marks zu ihrer Bezirkskonferenz in Braunschweig ein. Sie beschrieb die nach wie vor bestehende Benachteiligung von Frauen im Erwerbsleben. Sie arbeiteten häufig in schlecht bezahlten Berufen mit wenig Aufstiegschancen, was sie in finanzielle Abhängigkeit in der Partnerschaft bringe und die Gefahr von Altersarmut erhöhe. Sie sieht besonders einen gesetzlich festgeschriebenen Mindestlohn als ein Mittel, um Frauen zu schützen.
Die Lohndiskriminierung von Frauen unterscheidet Marks in die bei gleicher Arbeit, also Lohnunterschiede im selben Beruf, und in die Diskriminierung bei gleichwertiger Arbeit, da grundsätzlich frauendominierte Berufe schlechter entlohnt und bewertet werden. Lohntransparenz und ehrliche Bewertung seien wichtige Bausteine, um diese Ungleichheiten zu beseitigen. „100% Gehalt für Frauen“, ist die Forderung der Sprecherin der SPD- Bundestagsfraktion für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Marks begrüßte durchaus die Wandlungen in Unternehmen, die eine Frauenquote für Aufsichtsräte einführen, machte dennoch darauf aufmerksam, dass der Grund für Frauenförderung nicht der sein sollte, dass es ansonsten zu wenig Mitarbeiter gäbe.
Bei frauendominierten Berufen, wie beispielsweise ErzieherInnen, wird häufig argumentiert, dass diese besser bezahlt werden müssten, damit auch Männer diese Berufe übernehmen. Für Marks und die AsF verdeutlicht diese Argumention dass alte Problem, dass Frauengehälter noch immer als Zuverdienste angesehen werden.
Im Anschluss an ihren Vortag stand Caren Marks den Gästen zur Diskussion zur Verfügung. Besonders der Umgang von Schulen mit dem dem einst als „Girls Day“ ins Leben gerufenen „Zukunftstag“ wurde von den Anwesenden stark kritisiert, da dieser dazu gedacht war, Geschlechterspezische Berufsbilder aufzubrechen und nicht einen zusätzlichen Pratikumstag zu bekommen.
Für die kommenden Kommunalwahlen wünschte Marks dem Bezirk viele entschlossene Frauen, die von Frauen und Männern unterstützt werden. Solidarität sei auch hier von großer Bedeutung.
Eingestimmt durch den Vortrag von Caren Marks beschlossen die Frauen auf ihrer Bezirkskonferenz Anträge zum Umgang mit Frauen im Zuge der Kommunalwahlen, Kindergeld und Geschlechterstereotypen in Lernmitteln.
Bei den Vorstandswahlen Annegret Ihbe wurde in ihrem Amt als Vorsitzende bestätigt. Ihr zur Seite stehen ihre Stellvertreterinnen Monika Kreibich und Nadine Hermann. Als Beisitzerinnen wurden Erika Brakel, Kristin Briese, Edelgard Hahn, Angelika Hitzmann, Laura Letter, Barbara Lex, Mona Lotz, Sigrid Wagner-Theobald gewählt.