Insgesamt schauen wir nun zurück auf ein Jahr Corona-Pandemie. Dieses Jahr hat uns allen viel abverlangt, darunter vor allem den Frauen. Sie haben in systemrelevanten, oft schlecht bezahlten Berufen im Krankenhaus, im Pflegeheim und an der Supermarktkasse die Versorgung unserer Gesellschaft während der Krise sichergestellt.
Gleichzeitig waren sie es – die noch mehr als sonst – die unbezahlte Sorgearbeit zu Hause geleistet haben. Schieflagen in der Geschlechtergerechtigkeit wurden besonders deutlich. Zeit den Frauen für ihren Einsatz zu danken!
Dank reicht jedoch genauso wenig wie Applaus. Die Anerkennung muss in eine konkrete Politik für eine geschlechtergerechtere Gesellschaft münden, in denen Systemrelevanz die Anerkennung, Zeit und Entlohnung bekommt, die ihr gebührt.
In Niedersachsen findet im September nicht nur die Bundestagswahl statt, sondern auch Neuwahlen der Stadt-, Gemeinde- und Samtgemeinderäte sowie der Kreistage. Gleichzeitig werden auch die Stadtbezirksräte und die Ortsräte neu gewählt.
Alle diese Parlamente sind Orte der gesellschaftlichen und politischen Willensbildung und dazu gehören Frauen, damit auch ihre Sichtweisen und Perspektiven in die Politik einfließen können. Leider ist die Frauenbeteiligung in jüngster Zeit rückläufig.
Simone Pifan, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen im SPD Bezirk Braunschweig, sagt hierzu: „Frauen in den Parteien und den Parlamenten bringen die Debatten- und Entscheidungskultur positiv voran. Wir müssen sie deshalb darin bestärken, in ihren Kommunen und darüber hinaus Präsenz zu zeigen und deutlich zu machen, dass Politik keine Männersache ist!“.
Gerade jetzt muss auch die Gleichstellung der Geschlechter in Wirtschaft und Verwaltung, in Politik, Wissenschaft und Gesellschaft Thema bleiben – für gute und gleichwertige Lebens- und Arbeitsbedingungen für Frauen und Männer!